Triratna und die buddhistische Tradition

Als Sangharakshita in den Sechzigerjahren nach England zurückkehrte und beschloss, den Dharma im Westen anzubieten, empfand er sich nicht als Vertreter einer bestimmten Traditionslinie. Obwohl formell Theravada-Mönch, war er von der inneren Einheit des Buddhismus überzeugt und zählte auch einen Zen-Lehrer sowie einige tibetische Vajrayana-Meister zu seinen Lehrern.

Als er zu unterrichten begann, bezog er Lehren und Methoden verschiedener buddhistischer Schulen ein. Er entschied sich dagegen, ein abgeschlossenes System einer einzelnen, asiatischen Traditionslinie zu übernehmen. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Grundprinzipien des Buddhismus, die allen Schulen gemeinsam sind. Er vertraute darauf, dass die Erfahrung zeigen würde, welchen Ausdruck universelle buddhistische Prinzipien im neuen Umfeld finden würden, um einen "westlichen" Buddhismus hervorzubringen.

Kurz gefasst könnte man die Stellung der Triratna-Gemeinschaft innerhalb der buddhistischen Tradition so charakterisieren:

Wir betrachten uns als Erben des Buddhismus als Ganzem. Darum ordnet sich Triratna keiner einzelnen, in Asien entstandenen Schule zu, sondern bezieht Inspiration aus der gesamten buddhistischen Tradition. Wir betonen vor allem die frühen buddhistischen Lehren, aber vor dem Hintergrund des Bodhisattva-Ideals.

Schriften

Beim Studium der buddhistischen Lehre folgt Triratna keinem vorgeschriebenen Kanon. Dennoch gibt es Schriften, die besondere Beachtung gefunden haben und als wichtige Texte der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna gelten können: der Pali-Kanon; das Bodhicaryavatara von Shantideva; die Prajnaparamita-Sutren (v.a. Herzsutra, Diamantsutra, Ratnaguna-samcayagatha); das Weiße-Lotus-Sutra; das Vimalakirti-Nirdesa-Sutra; das Goldglanz-Sutra.

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