Buddhismus in der Schule

Interreligiöses und interkulturelles Lernen ist ein wichtiges Instrument für die Entwicklung von Frieden und Toleranz in der Gesellschaft. Dies sollte bereits bei Kindern und Jugendlichen beginnen. In Großbritannien gehören die Weltreligionen schon ab der Grundschule zum Pflichtlehrplan an allen Schulen. In Deutschland ist dies nicht der Fall, doch angesichts des gestiegenen Interesses am Buddhismus entscheiden sich viele Lehrer, den Buddhismus im Religions- oder Ethikunterricht vorzustellen, meist zwischen der 10. und 12. Klasse.

In der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna bemühen wir uns, Lehrer bei dieser Aufgabe zu unterstützen:

Schulklassenbesuche - Die meisten Triratna-Zentren bieten Schulklassen die Gelegenheit, vorbei zu schauen und mit praktizierenden Buddhisten ins Gespräch zu kommen. Dabei erleben die Schülerinnen und Schüler die Atmosphäre eines buddhistischen Zentrums und können Meditation ausprobieren. Oft haben die SchülerInnen bereits einiges über den Buddhismus gehört und kommen mit vorbereiteten Fragen, die sie hier praxisnah besprechen können.

Vor allem aber erleben sie Buddhisten, die nicht aus einem fremden Kulturkreis stammen, und sehen so, dass Buddhismus auch in unserer westlichen Welt und in der Gegenwart umgesetzt werden kann. Wachsende Zahlen von organsierten Schulklassenbesuchen bestätigen das Interesse - im Jahr 2002 waren allein im Buddhistischen Zentrum in Essen 810 Schüler zu Gast.

Unterrichtsmaterial - In der Zusammenarbeit mit Lehrern wurde deutlich, dass es großen Bedarf an authentischem, von Buddhisten selbst entwickeltem Unterrichtsmaterial gibt. 1999 produzierte darum ein Team von BuddhistInnen in Triratna das Medienpaket "Buddhismus heute". Dieses ist mittlerweile leider nicht mehr im Handel, aber noch über Medienstellen oder an Schulen erhältlich.

Lehrerfortbildungen - Die meisten Lehrer für Religion, Ethik oder Praktische Philosophie haben den Buddhismus im Rahmen ihrer Ausbildung lediglich am Rande behandelt. Daher sind Fortbildungsmaßnahmen - dem wachsenden Interesse am Buddhismus Rechnung tragend - zunehmend gefragt. Triratna bietet in Zusammenarbeit mit Schulreferenten Fortbildungsveranstaltungen an, in der Regel als Tagesseminare. (Info: Buddhistisches Zentrum Essen)

Geschichten-Erzählen - Pathways" ist ein Projekt in Großbritannien, das Geschichtenerzähl-Workshops für Grundschulen und die Sekundarstufe anbietet. Mit Methoden der Theaterpädagogik und traditioneller Erzählkunst lernen die Schüler Geschichten aus der buddhistischen Überlieferung kennen. Dabei werden ethische Fragen in spannende Geschichten eingebettet, und Szenen − beispielsweise aus dem Leben des Buddha - nachgespielt, die zum Nachdenken und Mitfühlen einladen.

Interaktive Online-Ressourcen - Das Medienprojekt „Clear Vision“ in England entwickelt seit 20 Jahren audio-visuelle Medien zum Buddhismus. Speziell für Jugendliche haben sie interaktive online-Ressourcen entwickelt, die Fragen zum Buddhismus aus verschiedenen Perspektiven beantworten und dabei auch viele junge Menschen zu Wort kommen lassen. Leider gibt es dieses Material bislang nur in englischer Sprache.

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